Abschluss am Peter Zirbes Haus

Peter Zirbes Geburtshaus

Eifeler Geschichte hautnah erleben!Gästeführungen buchbar per Telefon 06571/1593

Kommode im Schlafzimmer

Authentische Einblicke in das bescheidene Leben in der Eifel im 19. Jahrhundert

Sofa in der Wohnstube

Sofa in der Wohnstube

Bronzeschild Peter Zirbes Haus

Peter Zirbes Haus Niederkail

Das Peter Zirbes Häuschen in Niederkail ist heute ein besonderes Museum

Peter Zirbes (1825 - 1901) gilt als der erste Eifeldichter und zählt zu den bedeutenden Kulturgütern in der Eifel.
Der Dichter war seiner Zeit weit voraus. Er hat der Nachwelt mehr als 500 Gedichte hinterlassen, die zukunftsorientiert, zeitkritisch und von fortschrittlichen Gedanken geprägt sind. Zu Papier gebracht in einer Zeit in der Sozial-, Religions- und Politikkritik häufig durch Sanktionen belegt war.

Sein überregional bekanntes Gedicht „Prosa und Poesie“ beschreibt das Dilemma des armen Poeten:

Ich bin ein wandernder Sänger,
Gebürtig zu Niederkail,
Und habe nebst Gedichten
Auch Glas und Steingut feil.

Das Eine gewährt mir Freude,
Das Andere gibt mir Brot,
Und so beschützen mich beide
Vor äußrer und innerer Not.

1825 als Sohn des Steinguthändlers Nikolaus „Kläs“ Zirbes in Niederkail in der Eifel geboren, galt Peter Zirbes wegen seiner Zartheit und künstlerischen Begabungen früh als Sonderling. Als Kind zog er mit Eltern und kleiner Schwester mit einem Hausiererkarren quer durch das Rheinland und teilte so das Schicksal zahlreicher Kinder in der Eifel im 19. Jahrhundert. Das ambulante Gewerbe machte Niederkail, Landscheid, Burg und Binsfeld nebst zahlreicher Krugbäckereien in dieser Zeit in ganz Deutschland bekannt.

Der harten Welt der Händler, dem Lärm der Märkte, dem Dreck, der Armut und der zunehmenden Gewalt, angefacht durch soziale Umwälzungen, entfloh Peter Zirbes bald durch das Dichten und Texten von Liedern, Balladen und Eifelsagen. 1852 erschien mit Unterstützung des Hunsrücker Schriftstellers Wilhelm Oertel eine erste Gedichtsammlung, was in seiner Eifler Heimat Neid und Unverständnis hervorrief - der abfällige Beiname „Dichterpittchen“ war ihm fortan sicher.
Trotz der vielversprechenden ersten Auflage blieb bei weiteren Publikationen die Nachfrage aus. Die andauernde Armut und die Missgunst der Dorfbevölkerung belasteten Peter Zirbes zeitlebens. Die Heirat mit der Witwe Thiel und die Konvertierung zum Protestantismus führten schließlich zum endgültigen Bruch mit den Niederkailern. Spott und Bosheit gipfelten in einer Hetzjagd auf ihn und seine Familie und in der In-Brand-Setzung seines Wohnhauses. 1901 starb er einsam, verloren und missverstanden.

Im Peter Zirbes Häuschen wird das karge Leben in der Eifel während einer Führung hautnah erlebbar!

Handbemalte Steinkrüge, verzierte Porzellanteller und der gusseiserne Topf über der Feuerstelle in der original erhaltenen Küche erinnern ebenso wie die kleine Wohn- und Schlafstube an das bescheidene Dasein des ersten Eifeldichters Peter Zirbes und seiner Familie als Hausierer. 

Schreibtisch in der Wohnstube














Bett mit Nachttopf und Schlafgewand

In der Wohnstube sind Ölgemälde, Zeichnungen und Handschriften des Künstlers ausgestellt, auch Fotos von ihm und seiner Frau Anna-Maria sind zu sehen. Seit das kleine, reetgedeckte Haus in den 1980er Jahren aufwendig restauriert wurde, wird es von dem 1981 gegründeten Peter-Zirbes-Kulturkreis und der OG Landscheid betreut.


Individuelle, kostenfreie Gästeführungen sind für kleine Gruppen
bis 10 Personen buchbar bei Edith Heinz-Lorenz, Tel. 06571/1593.